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Bericht vom 19.10.2010

Romantik Projekt GEDOK Hannover

Bericht von der Vernissage am 4.September

© Jutta de Vries











Text Romantik Projekt Hannover Kulturetage für Website


1810-2010...und die Romantik lebt!


So ist das große Jahresprojekt der GEDOK Hannover betitelt, mit dem die Kuratorinnen Sabine Bleier (Musik und Literatur) und Jutta de Vries (Bildende und Angewandte Kunst) in diesem Gedenkjahr für die romantischen Musiker Schumann und Chopin die Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchten.


Zum Zinnober-Wochenende am 4. + 5. September wurde dann auch die begleitende Kunst-Ausstellung in der frisch renovierten Kulturetage in der Jordanstraße eröffnet – ungefähr 250 begeisterte und sehr interessierte BesucherInnen wurden  gezählt, die sich an der ausgedehnten Schau der Künstlerinnen erfreuten. 




Brigitte Baldauf, Angela Bröhan,Claudia Christoffel, Evelyn Ebert, Elke Fischer, Katja Fischer, Renate Gehrcke, Janine Gerber,Eugenia Gortchakova, Karola Nordt, Susanne Opheys, Youn-Ok Ou, Regine Pustan, Ingeborg Schmidthüsen, Gudrun Schüler, Susanne Schumacher, Antje Seeger, Evelyn Steinmetz, Barbara Thom-Kollross und Frauke Weißflog, aus allen Niederlassungen der Bundes-GEDOK von einer Fachjury ausgewählt, hatten sich der Frage gestellt, wie Romantik sich heute in der Kunst darstellt, ob es sie überhaupt noch gibt in  schnelllebigen Zeiten von bits und bytes.


Fazit: die Romantik als Epoche ist seit 100 Jahren vorbei und abgeschlosssen, aber das Romantische an sich, das lebt in jedem von uns, gehört zum Wesen des Menschen wohl untrennbar dazu und kann vor allem durch den Blick von Künstlern und Künstlerinnen formuliert werden.
Es gibt spannende Positionen, von der Zeichnung über das Papier-Relief, das klassische Leinwand-Tafelbild in Öl oder  Acryl, Fotografie-Sequenzen, Skulptur, Installation, Environment, Gewebtes und Gefilztes oder wunderbaren Schmuck, bis zum Video-Clip. Das Thema wird von allen Seiten beleuchtet, zeigt auch unterschwellig ironische und kritische Stellungnahmen. Es führt von Vergangenheitssehnsucht und Erinnerungspotential, über Dokumentation alter Mauern mit archäologischen Abnahme-Methoden, über ein Romantik-Spiel im Kostüm, vom Wandergedanken mit Straßenmarkierung statt Lehm unter der Sohle, von der Sehnsucht nach dem Horizont oder nach dem eigenen Selbst, von der Natur -  sowohl als Rückzugsort ins heimelige Paradies des Kleingartens, oder als Märchenwelt oder unheimliche, uns überwuchernde Gewalt, die sich nicht mehr beherrschen lässt bis zur Frage, für wen wir heute eigentlich sterben würden, wenn nicht mehr, wie der Romantiker aus Idealismus, für Freiheit und Vaterland.


Die  hochkarätigen Veranstaltungen der GEDOK-Künstlerinnen in der Ausstellung fanden am Wochenende viel Beachtung:
Literaturfrau Marie-Luise Plat trug die Eichendorff-Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ vor, unterstützt von a-cappella-Volkslied-Duetten der Sängerinnen Angelina Soller und Christa Eschmann, Am Sonntag stand romantische und zeitgenössische Lyrik auf dem Programm, ebenfalls mit Marie-Luise Plat.
Die Sparte Musik brillierte mit der Pianistin Janina Koeppen, sie spielte Werke von Clara und Robert Schumann – der Jubilar wurde würdig geehrt.






Weitere Aktionen fanden in der Ausstellung statt, am 16. und 23. September gab es heiteres und erstaunlich produktives Mitmach-Zeichnen nach romantischen Motiven mit der Bremer Künstlerin Claudia Christoffel, und am 23. September, 19 Uhr vor dem Konzert mit „Cello en Vogue“ noch einen Kuratoren-Rundgang. 


Die musikalische Performance über die schillernde Alma Mahler, Femme Fatale schlechthin der späten Romantik, Sängerin, Pianistin, Komponistin, Ehefrau, Geliebte, Sirene, Madonna – alle diese Rollen brachte das Komponistinnen- und Cellistinnenkollektiv „Cello en Vogue“ am 23. September in die Romantik-Ausstellung. Die großformatigen Romantik-Kostüm-Fotografien  von Susanne Schumacher waren eine passende Kulisse  - solche Kleider und Hüte hätte  Alma Mahler  auch tragen können. Corinna Eikmeier, Anne Krickeberg, Marei Seuthe und Krischa Weber spielten, sangen, improvisierten, nutzten singende Säge und Glasharmonika-Technik, um in ihren Kompositionen und Improvisationen das Leben der Geheimnisumwitterten Schönen musikalisch Gestalt nehmen zu lassen – Dramatisch, schrill, bizarr und mit leisen sanften Klängen in einer raffinierten, aktuellen Tonsprache ist das rundum  und begeisternd gelungen. 
Leider ist Cello en Vogue immer noch ein Geheimtipp in Hannover – die GEDOK hätte sich gern mehr Zuhörende gewünscht!


Und nicht zu vergessen der 2. Teil des Projekts in der Kunstscheune Steinhude: dort stellen vom 30.9. bis 24.10.2010 12 GEDOK-Hannover –Künstlerinnen ihre spezielle Sicht auf die Romantik dar. Viele Mitmach-Aktionen finden Sie auf unserem Flyer.












































































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