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Bericht vom 25.03.2014

Darmstadt und der Jugendstil

Vortrag zum Thema

© Jutta de Vries

Darmstadt und der Jugendstil
Präsentation zu einer Exkursion des Kulturkreis Stade e.V. Mai 2014
Exkurs: Kranichstein, Grube Messel, Erweiterungsbau Städel Museum Frankfurt/M
©Jutta de Vries




„Ich wünschte mir zur Würze meines Lebens keine andere Gesellschaft, als die mir Darmstadt darbot, wie dieser Ort auch überhaupt einer von denen wäre, worin ich meine Zelte für immer aufschlagen würde, wenn das Schicksal mich den Ort meines Aufenthaltes frei wählen ließe. Man ist in der Mitte zwischen vielen großen Städten, die alle nicht weit entfernt sind, hat eine Gesellschaft, so gut als sie nur die größte Stadt geben kann, kann das Ländliche mit dem Städtischen ungemein schön verbinden und genießt eine sehr gute Luft“.
So beschreibt ein Darmstadt-Fan im Jahr 1783 die Stadt, der wir uns heute nähern möchten, und in der Tat werden Sie nachher feststellen, dass dieses Zitat auch heute noch Gültigkeit hat.
Wissenschaft, Kunst und höfisches Leben einer Landesverwaltung haben jahrhundertelang das Bild der Hauptstadt der Landgrafschaft und des späteren Großherzogtums Hessen-Darmstadt geprägt. Im 2. Weltkrieg hat die Stadt ihre komplette Altstadt verloren, über 3 Millionen Kbm Schutt mußten beseitigt werden, und trotz dieser unwiederbringlichen Verluste und den damit verbundenen grandiosen Bausünden der frühen Nachkriegszeit zeigt sich die Stadt heute als ein spannungsreiches Ensemble vieler Epochen, deren jede selbstbewußt von sich erzählt.
So ist es auch gelungen, das Profil der „Kunst- und Wissenschaftstadt“, aus der Großherzoglichen Zeit ins 21. Jh. Hineinzunehmen und womöglich noch zu schärfen. Neben der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die jährlich den Büchner-Preis vergibt, dem Pen-Zentrum, dem internationalen Design-Zentrum, dem Zentrum für Neue Musik gibt es erfolgreiche Wirtschafts- und Chemie-unternehmen der Pharma- und Kunststoffbranchen, Kosmetikunternehmen, Verlage, Druckereien, Buchbindereien. Die hoch angesehene TU Darmstadt, die von ihrem Hauptsitz im Stadtschloß über das gesamte Stadtgebiet verteilt ist, zieht renommierte Institute wie das Fraunhofer-Institut oder Institute für Wetterprognosen und Weltraumforschung nach sich. Mit den ca. 150.000 Einwohnern ist Darmstadt eine sehr lebendige,junge Stadt, immer noch wie einst im Sturm und Drang, als Goethe, Lichtenberg, Büchner und Matthias Claudius , Merck und Justus Liebig hier waren, eine „Residenz der kritischen Geister“.
Claudius, 1777 als Redakteur in Darmstadt, soll sein Mondlied auf die „Lichtwiesen“ bezogen haben, an der heute die TU-Neubauten stehen, und Karl Krolow, der kürzlich verstorbene Wahl-Darmstädter dichtet in Bezug darauf: 
„Es lebt sich leicht in ihm.
Man weiß: der liberale Mond
Ist hier noch Mond, die Nacht
Noch Nacht, mit Scherzen und Geflüster...“
Ein kleiner Einblick in die Geschichte:
Der „Erste Darmstädter“ stammt aus der Jungsteinzeit um 2000 v. Chr und wurde in einem Hockergrab gefunden. Die Besiedlung ist spärlich. 500 Jahre später, in der Bronzezeit, sind zahlreiche Grabhügelbeisetzungen in gestreckter Körperform gefunden worden. Ab 1200 v.Chr., der beginnenden Ackerbauzeit, gibt es Brandbestattungen in Urnengräbern, die sich durch künstlerisch hochwertige Keramik auszeichnen.
Im 9. Jh n.Chr tritt Darmstadt aus dem Dunkel der Geschichte als fränkische Siedlung, gehört zum Besitz des Bistums Würzburg und wird – erste urkundliche Erwähnung 1013 – den Grafen von Katzenelnbogen zum Lehen gegeben. Die weit verzweigte Familie hatte auch Besitzungen am Rhein, was viele Burgen noch heute bezeugen.
In Darmundestadt bauten die Grafen eine Wasserburg an der Stelle des heutigen Schlosses, es siedelten sich Ritter und Handwerker an, Stadtrechte gibt es erst seit 1330. Der Ort liegt zwar nur an einem kleinen Rinnsal, dem Darmbach – er fließt irgendwann durch mehrere Gewässer in den Rhein – ist aber durch seine Lage an der Nord-Süd-Handelsstraße, der Bergstraße, die schon von den Römern befestigt und lebhaft genutzt worden war, wirtschaftlich begünstigt. Durch das Stadt- und Marktrecht boomte die Stadt auch politisch, eine Stadtmauer mußte her. Innerer und äußerer Ring waren erst nach 100 Jahren fertig.
Die Burg wurde im 14.,15. Jh aus- und umgebaut, es entstand ein prachtvolles Renaissance-Schloss. Die Grafen von Katzenelnbogen starben 1479 aus, die Grafschaft fiel an die Hessische Haupt-Residenz in Kassel. Philipp der Großmütige führte 1527 die Reformation ein, die Folge waren die bekannten Religionskriege, die zu großen Verlusten und Zerstörungen führten. Nach Philipps Tod 1567 und der Erbteilung entstand das Haus Hessen-Darmstadt unter Georg I. Er baute die zerstörte Stadt auf, konsolidierte den Haushalt, führte die Schulpflicht ein.
Der 30jährige Krieg war wie überall eine Zeit des Schreckens und Niedergangs, der in Darmstadt bis Ende des 17. Jh dauerte.
Landgraf Ernst Ludwig und sein Nachfolger Ludwig VII. hatten absolutistische Ideen, das Schloß wurde ganz neu  als 4Flügel-Anlage geplant, und sie bauten die Stadt mit repräsentativen Gebäuden aus, vergrößerten ihre Jagdgründe, u.a. Schloß Kranichstein: das Land war in der Schuldenfalle. Ludwig IX. war ein Soldatenlandgraf, regierte von Pirmasens aus, wo er große Kasernenanlagen baute. Der rigorose Sparkurs galt nicht für die Kunst, die seine Ehefrau Karoline befördete. Sie scharte ab 1771 den „Kreis der Empfindsamen“ um sich, dem auch der junge Goethe angehörte. Nach ihrem Tod führte die Schwägerin Maria Luise Albertine zu Leiningen, die mit dem Landgrafenbruder Georg verheiratet gewesen war, das Haus und kümmerte sich auch um die Erziehung ihrer halb verwaisten Enkelin Luise von Mecklenburg-Strelitz, der späteren hoch romantisierten preussischen Königin Luise.
Ludwig X. wurde durch Napoleons Reichsdeputationshauptschluß 1803 als Ludwig I. Großherzog des neu gegründeten Großherzogtums Hessen-Darmstadt. Als Mann der Aufklärung gab er Katholiken und Juden freie Bürgerrechte. Baumeister Georg Moller baute klar gegliederte Stadtviertel westlich vom Schloß, auch das Theater und die Ludwigskirche. Unter dem Nachfolger Ludwig II. startete die Revolution durch, prominentester Darmstädter Vertreter des Vormärz ist ja Georg Büchner. In Ludwig II. Regierungszeit entstand das Monument für seinen Vater auf dem Luisenplatz, das LudwigMonument, „Langer Ludwig“ genannt. Die Liberalen beobachteten den Wunsch, das Volk zu besänftigen, mit Spott. Erst die Industrialisierung gab Darmstadt wieder Aufwind. In der Gründungsphase des Kaiserreiches wuchs die Stadt. Es entstanden Museen, Hochschulen, ein Schwimmbad (1907, August Buxbaum) und ganz neue Siedlungsgebiete wie das Paulusviertel. Hier baute man auf der Höhe der Zeit, Jugendstilwohnhäuser oder Gebäude im sog. Heimatstil prägen noch heute das Bild dieser Viertel. Befördert wurde die Bautätigkeit besonders von Großherzog Ernst Ludwig, der sich zum Ziel gesetzt hatte, den Wohlstand Hessens nachhaltig zu fördern und dabei der Kunst eine tragende Rolle zuzuweisen. Er holte Künstler und Architekten nach Darmstadt, um eine große Kunst-Architektur- und Kunstgewerbe-Ausstellung vorzubereiten. Sie sollten sich frei und ohne finanzielle Sorgen der Arbeit widmen, 3 Jahre mußten sie sich verpflichten. Die Häuser, in denen sie wohnen sollten, wurden nach ihren eigenen Entwürfen gebaut, das Areal, die Mathildenhöhe – ein früherer Park – war als Gesamtkunstwerk geplant. Bei der Grundsteinlegung der Ateliers 1900 wird Ernst Ludwigs Intention deutlich: Mein Hessen blühe, und in ihm die Kunst“ Unter den Künstlern waren die uns heute so geläufigen Namen wie Hans Christiansen, Ludwig Habich, Joseph Maria Olbrich. Bis 1914, dem Ausbruch des 1. Weltkriegs und dem Ende des Großherzogtums H-Darmstadt, hatte die Idee „Mathildenhöhe“ zur Entwicklung einer Einheit von Kunst und Leben Bestand. Ziel und Forderung an die Künstler war die Erarbeitung neuzeitlicher und zukunftweisender Bau- und Wohnformen, die das gesamte Spektrum von Haus, Garten, Einrichtung, Stoff, Hausgerätschaften und aller Art von Kunsthandwerk beinhaltete. Der Name Ernst Ludwigs ist untrennbar mit der Künstlerkolonie verbunden. E_L war ja der Enkel der englischen Queen Victoria, seine Schwester Alix hat als Zarin Alexandra den russischen Thron bestiegen.  1918 lehnt er die Abdankung ab, 1937 stirbt Ernst Ludwig verbittert.
Seine künstlerische Idee lebt aber auf der Mathildenhöhe fort.
190 m hoch höchster Ort in DA. Englischer Garten benannt nach Mathilde, Frau von Ludwig III, seit 1833. Aus dieser Zeit Platanenhain. 1877 Wasserreservoir, 1897 Russische Kapelle für den Besuch der Zarenfamilie, 1899 Künstlerkolonie gegr.,Wahrzeichen Hochzeitsturm 1906,Geschenk der Stadt zur Hochzeit von E-L mit Eleonora zu Solms, Architekt Olbrich, Ausstellungsgebäude zur 2. Ausstellung 1908 auf dem Wasserreservoir. Russische Kapelle: auf importierter Russischer Erde von Leonti Benois, (Großvater von peter Ustinow) Brunnenanlage 1914 Albin Müller, Figuren Bernhard Hoetger zur 4. Ausstellung Insgesamt 4 ausst, letzte 1914“ 1. Ausst. 1901 „Ein Dokument Deutscher Kunst“. Neben den Künstlerhäusern und dem Atelierhaus gab es auch provisorische Holzbauten, die nach der Ausstellung abgebaut wurden, z.B. das Torhaus. Die fulminante Eröffnung vor dem Portal des Atelierhauses mit einem Weihespiel von Peter Behrens konnte nicht verhindern, dass die Schau ein finanzielles Desaster wurde. Einige der Künstler verließen die Gruppe, andere kamen nach. Das Ateliergebäude war auch Festraum im Mittelteil, rechts und links je drei Ateliers. Im Untergeschoß – heute Galerie – 2 Künstlerwohnungen. Am Portal 6 m hohe Kollossalfiguren von Ludwig Habich, Kraft und Schönheit Text: „Seine Welt zeige der Künstler – die niemals war noch jemals sein wird“ (Hermann Bahr)
Um das Atelierhaus herum konnten die Künstler Grundstücke erwerben und ihre eigenen Vorstellungen vom neuzeitlichen Gesamtkunstwerk verwirklichen. Von den Künstlern konnten sich aber nur Olbrich, Christiansen, Behrens und Habich das leisten. Weitere Häuser bauten Deiters, Keller, Bosselt und Glückert, so dass 8 Häuser besichtigt werden konnten.
3 Jahre später 2. Ausstellung, fast nichts neues
1908 3. Ausstellung, hessische Landesausstellung Motto: für freie und angewandte Kunst, Bau der Ausstellungsgebäudes + Hochzeitsturm
Bauten: Kleinwohnungskolonie
4. Ausstellung1914:
Bereich Mietwohnungsbau, moderne Sanitär- und Küchenauffassungen.
Ateliergebäude, 5-geschossig, für Kunstgewerbeausstellung, heute Hochschue für AK. 
Bei Ausbruch des Weltkriegs Abbruch der Ausstellung, formale Auflösung erst 1929. Trotz kurzen Bestehens Glanzpunkt des Darmstädter und Europäischen Kulturerbes


Jagdschloß Kranichstein
Georg I. ließ das Huas 1578-1580 von Ludwig Kesselhut errichten
100 Jahre später glanzvolle Feste der jagdbegeisterten Ernst Ludwig + Ludwig VIII.
Großherzog E-L richtete 1917 Museum mit allen Jagdwaffen ein
Heute Stiftung, Museum, Hotel
Joschka Fischer hat hier geheiratet
Mittagspause im Kavaliersbau


Grube Messel


Ist ein stillgelegter Ölschiefer-Tagebau Wegen der hervorragenden Qualität der dort geborgenen Fossilien aus dem Eozän(48 Mio Jahre) wurde sie zum Weltnaturerbe ernannt. Bislang wurden dort Vertreter aller Wirbeltiergroßgruppen sowie Insekten und Pflanzen gefunden. Bekannt: Eurohippus, die frühe Pferdeart, in bisher 70 Formen ausgegraben, weiter bedeutend: Kranichvogel Messelornis cristata und ein früher Primat, Darwinius masillae, genannt IDA
Im 19. Jh erst Raseneisenerz-Abbau, dann Ölschiefer zur Gewinnung von Mineralölprodukten. Immer wieder wurden dabei Skelettabdrücke gefunden, die das Darmstädter Museum sammelte. Nach 2. Weltkrieg übernahm schwedischer Ytong-Konzern, um aus den Abfallprodukten der Verschwelung Gasbetonbausteine zu produzieren. In den 60er Jahren wegen Unrentabilität geschlossen, eigentlich sollte die zentrale Mülldeponie Südhessen dort eingerichtet werden, Proteste! durch Beteiligung des Senckenberg-Instituts an den Grabungen wurde die erdgeschichtliche Bedeutung der Fossillagerstätte von Weltrang festgestellt. Ab 1990 war die Müllplanung vom Tisch, 1995 war die Aufnahme in das UNESCO Weltkulturerbe perfekt. Joschka Fischer, der als Umweltminister wesentlich daran beteiligt war, hat ehrenhalber einem Boa-Vertreter seinen Namen gegeben: Paleopython fischeri
Die Funde sind insgesamt sehr umfangreich und umfassen neben Pflanzen Wirbeltiere und Wirbellose, mehr als 75 Familien mit über 200 Arten, die teilweise hier erstmals gefunden wurden. Der Erhaltungszustand ist exzellent.


Frankfurter Städel + Erweiterungsbau
Seit Anfang 2012 ist der große Erweiterungsbau am Städel-Museum in Frankfurt fertig: Dort ist die Kunst der Avantgarde eingezogen, nachdem gewichtige Sammlungszuwächse die Erweiterung nötig machten. Jetzt sind 700 Jahre Kunstgeschichte unter einem Dach vereint, und wenn wir im Mai das Städel besuchen, gibt es eine Dürer-Ausstellung und im Außenbereich Skulpturen von Erwin Wurm – ein Spagat.
Wir wollen unser Augenmerk aber auf den Erweiterungsbau nach Plänen der Architekten Schneider+Schumacher richten. Der ist spektakulär unter dem Garten entstanden, mit 195 kreisrunden Oberlichtern, die im Garten selbst einen kuppelförmigen Bereich markieren. Das ganze hat 34 Mio €  gekostet, der Altbau ist für 18 Mio gleich mit saniert worden.
Wir beschränken uns aber auf die Gegenwartskunst, die bereits mit wichtigen Wegbereitern beginnt, wie z.B. Josef Albers Ernst Wilhelm Nay oder Fritz Winter.
Es gibt die geometrische-konstruktivistische Abstraktion, das Europäische Informel bei Kirkeby,  wir sehen Werke von der Erweiterung des Materialbegriffs bei Isa Genzken oder Thomas Demand, über Figur und Gegenstand bei Baselitz, Rauch und Polke bis hin zur Fotografie bei Tilmans oder Katharina Sieverding.
Das ist ein sehr spannender Exkurs, den wir wahrscheinlich mit vielen unbeantworteten Fragen doch beenden müssen, um dann unsere Heimreise anzutreten.














































Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien.
Bei solchen formalen Klassifizierungen darf allerdings nicht übersehen werden, dass der Jugendstil keineswegs eine geschlossene Bewegung war. Es handelt sich um eine Reihe von teilweise divergierenden Strömungen in Europa, die sich allenfalls in der Abkehr vom Historismus wirklich einig waren, also die bisher gängige Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder ablehnten.
Mit dem Jugendstil verbinden sich zahlreiche künstlerische Programme und Manifeste. Er steht im heutigen Verständnis unter anderem auch für große gesamtkünstlerische Gestaltungen, wie etwa die des Palais Stoclet in Brüssel, in dem alles vom äußeren Bauwerk bis zur dekorativen Innenausstattung einheitlich durchgestaltet wurde. Damit wurde auch die Forderung nach der großen Verschmelzung von „Kunst und Leben“ verknüpft, der Wiedereinbeziehung der Kunst in das Alltägliche im Sinne einer umfassenden künstlerischen Neugestaltung aller alltäglichen Dinge, wobei den dekorativen Künsten ein besonderes Gewicht zukam. In diesem Punkt knüpfte der Jugendstil allerdings an den Historismus an, der bereits das „Gesamtkunstwerk“ zum Programm erhoben hatte. Es war ein programmatischer Gegenentwurf zur Abgehobenheit auratischer Kunstwerke in der Sphäre der sogenannten „hohen“ oder „bildenden Kunst“.
Zur Programmatik des Jugendstils gehörte aber auch die Forderung nach Funktionalität, dass also zum Beispiel die Funktionen eines Gebäudes dessen Gestaltung sichtbar bestimmen sollten. Die Fassaden mussten nicht länger symmetrisch und von axialen Aufteilungen bestimmt sein, sondern durften einer aus dem Grundriss entwickelten Raumvorstellung folgen.
Insgesamt gehören die Abkehr von den historischen Bauformen und die intensive Suche nach neuen dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten in Architektur und Kunstgewerbe zum erklärten Programm vieler Künstler des Jugendstils. Eines der zentralen Anliegen des Jugendstils war der sogenannte „moderne“ Stil, ein „Stil unserer eigenen Zeit“.
Historische Entwicklung und Verbreitung[Bearbeiten]
Im deutschen Sprachraum liegen die Ursprünge des Jugendstils vor allem in drei Städten: in Wien als architektonische Reaktion auf den Historismus der Ringstraßenepoche, in München vor allem im Bereich von Innenarchitektur und Kunstgewerbe sowie in Darmstadt durch die von England angeregte Darmstädter Künstlerkolonie.








Landgrafen von Hessen-Darmstadt (1568 – 1806)[Bearbeiten]
1568 – 1596 Georg I.
1596 – 1626 Ludwig V.
1626 – 1661 Georg II.
1661 – 1678 Ludwig VI.
1678 Ludwig VII.
1678 – 1739 Ernst Ludwig
1739 – 1768 Ludwig VIII.
1768 – 1790 Ludwig IX.
1790 – 1806 Ludwig X. (ab 1806 als Großherzog Ludwig I.)
Großherzöge von Hessen (1806 – 1918)[Bearbeiten]
1806 – 1830 Ludwig I. (vormals Landgraf Ludwig X.)
1830 – 1848 Ludwig II.
1848 – 1877 Ludwig III.
1877 – 1892 Ludwig IV.
1892 – 1918 Ernst Ludwig


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